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AutorenbildAlexandra Flury-Schölch

Viñales: Esperanza - Hafen der Hoffnung

Heute geht es früh aus den Federn. Denn der Bus nach Puerto Esperanza fährt nur morgens irgendwann zwischen 5-10 Uhr. Gut ist, Verspätung gibt’s nicht. Denn, Abfahrtszeiten sind nicht bekannt; der Bus kommt dann einfach, wenn er halt kommt. Wir warten nur 50 Minuten bis wir eine Mitfahrgelegenheit bekommen. Eigentlich ist der Bus nur für Cubaner gedacht. Touristen warten auf der anderen Strassenseite mit ihren Koffern auf den natürlich klimatisierten und «pünktlichen» Car. Sowieso, es verirren sich kaum Touristen nach Puerto Esperanza, ein Dorf an der nördlichen Küste.

Wir geniessen die Fahrt, mit vielen Stops und Umwegen, um weitere Passagiere aufzuladen und wieder abzuladen.

Adrian, der Hausherr, hat uns mehrmals angewiesen spätestens um 12 Uhr uns auf die Suche nach einer Rückfahrt zu machen. Es ist 10.30 Uhr als wir ankommen. Das Dorf wirkt lebendig, aber auch abgeschottet. Man bekommt das Gefühl: einmal dort, immer dort und nie mehr weg. Tatsächlich kümmern wir uns früh um die Rückfahrt, doch auch von den Einwohnern weiss niemand richtig Bescheid. Unser Bus sei der erste, der heute ankommt. Es scheint als würde niemand am gleichen Tag wieder zurück nach Viñales gehen. Doch darum werden wir uns später kümmern. Zuerst mal Richtung Meer. Als einzige Touristen sind wir schnell dorfbekannt. Ein Fischer spricht uns an und wir nutzen die Gelegenheit: rasch bekommen wir Restaurantempfehlungen, Übernachtungsmöglichkeiten, Tattoowierer-Vermittlungen und weitere Ratschläge.

Um 2 Uhr am Nachmittag machen wir uns auf die Suche nach einer Rückreise. Es gibt nur eine gepflasterte Strasse in Puerto Esperanza. Da gehen wir auf und ab und fragen Leute, ob sie auch auf den Bus für nach Viñales warten. Grosse Augen sind die Antwort. Uneinigkeit nicht nur wann und wo ein Bus fahren könnte, sondern auch ob. Wir setzen uns an den Strassenrand und halten bei jedem vorbeifahrenden Gefährt den Daumen nach oben. Ab und zu springen wir auf und rennen einem Lastwagen nach in der Hoffnung er lädt uns auf seine Ablagefläche. Ein für Cuba ziemlich gut gekleideter Mann wartet in unserer Nähe. Irgendwann hält ein Auto und der Mann verhandelt mit dem Fahrer. Wir stehen auf und gehen näher. Wir dürfen mit, aber es kostet zehn Mal mehr als die Hinfahrt. Doch wir haben keine Ahnung ob noch ein Bus kommt. Wir steigen ins Auto und fahren zurück nach Viñales.

Nina & Vera – 24. Februar 2020


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