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AutorenbildAlexandra Flury-Schölch

Auf Flüchtlingspfaden

Ende Oktober 2024 machten sich junge Erwachsene der Gruppe Together Weltweit wieder einmal auf Reisen. Dieses Mal mit leichtem Gepäck und nicht so weit weg, aber gedanklich verbunden mit den jungen Erwachsenen der Kirchgemeinde San Nicolás in Kuba. Deren Fluchtrouten und Migrationswege führen von der Karibikinsel über Mittelamerika und Mexiko in die USA oder nach Europa. Im 17. Jahrhundert waren Protestanten aus Frankreich auf der Flucht nach Deutschland und nahmen zu Fuss oder auf dem Schiff ihren Weg durch die Schweiz. Einen Teilabschnitt nahm die Gruppe unter die Füsse.


Bericht von Christia Jutzi


Ausgerüstet mit vollgepackten Rucksäcken, warmer Kleidung und gutem Schuhwerk trafen wir uns am Samstagmorgen im herbstlich nebligen Solothurn am Bahnhof. Mit dem Zug fuhren wir nach Lyss, von wo aus wir gleich zu Fuss auf einem Teilstück des Hugenottenweges entlang der Alten Aare losmarschierten. Auch hier konnte sich die Sonne nicht gegen den Nebel durchsetzen, aber wir liessen uns die gute Laune nicht verderben. Ab und zu machten wir eine kurze Pause für ein Kennenlernspiel oder einen Input über die Hugenotten.


Gegen Mittag suchten wir uns ein Bänkli, wo wir unseren wohlverdienten Zmittag genossen und uns bewegende Texte unserer Freund*innen aus Kuba vorlasen. Gedanken über Abschied, Sehnsucht und Heimweh derer, die ausgewandert sind – und derer, die zurückgeblieben sind. Begleitet von ihren Gedanken folgten wir weiter der ehemaligen Fluchtroute der Hugenotten.


Die matschigen Wege führten uns durch Waldabschnitte und vorbei an Kürbisfeldern, bis wir nach gut 12 Kilometern Büren an der Aare erreichten. Nach einer kurzen Kaffee- und Heisse-Schoggi-Pause fuhren wir mit dem Bus nach Grenchen, wo wir zuerst ein Rätsel lösen mussten, um an die Einkaufsliste für unser Znacht zu kommen.


Mit vollen Einkaufstaschen machten wir uns auf den Weg zum Pfadiheim «Chapelli», unserem Übernachtungsort. In der kalt-feuchten Hütte angekommen, heizten wir den Kamin an und holten die Matratzen vom Dachboden. Danach begannen wir in der Küche das Abendessen vorzubereiten und Zopfteig für das sonntägliche Frühstück zu kneten. Die stumpfen Messer und die insgesamt eher dürftige Küchenausstattung machten es uns nicht leicht. Doch als nach einiger Zeit ein gut riechendes Linsencurry auf dem Herd stand und der Hefeteig zugedeckt neben dem Kamin aufging, begaben wir uns in den mittlerweile schön warmen Aufenthaltsraum.

Neben dem Essen war ein Krimi-Dinner geplant, für das wir schon den ganzen Tag Kostüme in unseren Rucksäcken trugen. Wir schlüpften in unsere Rollen und rätselten den ganzen Abend. Dabei genossen wir das leckere Znacht. Nach dem Abwasch legten wir ein letztes Holzscheit auf das Kaminfeuer und kuschelten uns erschöpft vom Wandern und Rätseln in unsere Schafsäcke.


Am Sonntagmorgen genossen wir ein ausgiebiges Frühstück und schmierten uns mit dem übriggebliebenen Zopf Sandwiches für das Mittagessen. Danach war Besprechung und Planung unserer nächsten Ziele mit dem Projekt angesagt. Wir ordneten und Ziele und unsere bisherigen Projekte anhand der Nachhaltigkeitsziele der UNO (SDG) in die Zusammenarbeitsphase 2025-2028 ein; wir brainstormten, diskutierten und tauschten Informationen aus. Nach der Besprechung bemühten wir uns, das Pfadfinderheim so aufzuräumen und zu putzen, dass wir es so verlassen konnten, wie wir es vorgefunden hatten. Zum Glück hatte sich der Nebel vom Vortag endlich verzogen, so dass wir unser Mittagessen draussen vor der Hütte in der warmen Sonne geniessen konnten. Mit vollem Magen traten wir schliesslich die Heimreise an. Im Zug verteilten wir noch die restlichen Lebensmittel und in Solothurn angekommen verabschiedeten wir uns voneinander. Damit endete unser schöner Wochenendausflug.

 

Christa Jutzi



























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